Smartphones und deren Apps finden eine immer größere Verbreitung. Auch im Bereich der PKW Versicherung. Dort können Sie aber zu rechtlichen Problemen führen.
Durch kostenlose Apps werten immer mehr KFZ-Versicherer ihren Kundenservice auf. Die praktischen Helfer sind im Schadensfall sofort mit den richtigen Rufnummern und Checklisten zur Stelle, dirigieren den Pannendienst über GPS zum Unfallort und bieten die Möglichkeit der Schadensmeldung über Smartphone. Doch was in der Theorie so vielversprechend klingt, kann sich in der Praxis sogar gegen den Versicherten wenden. Gerade bei der Schadensmeldung vom Unfallort aus mahnen Verbraucherschützer zu erhöhter Vorsicht.
Tippfehler können zur Kürzung der Versicherungsleistung führen
Bereits eine leichte Panne bedeutet psychischen Stress. Mit zittriger Hand erfolgt dann die Eingabe der erforderlichen Daten in die kleine Bildschirmtastatur und das ausgefüllte Formular wird mitsamt Tippfehlern an die Versicherung gesendet.
Elke Weidenbach von der Verbraucher Zentrale Nordrhein-Westfalen übte diesbezüglich schon vor Monaten Kritik an der Schadensmeldung via Pannen-App: „Einmal falsch gemachte Angaben führen zu widersprüchlichen Fakten, die schwer zu korrigieren sind.“ Im schlimmsten Fall bedeute dies eine Kürzung der Versicherungsleistung. Um solche Fehler zu vermeiden rät die Verbraucherzentrale, die Angaben in Ruhe zu Hause zu überprüfen und die Schadensmeldung wie gewohnt auf schriftlichem Wege zu tätigen.
Verschlüsselte Datenübermittlung muss gewährleistet sein
Auch in Sachen Datenschutz macht die Verbraucherzentrale NRW auf bestehende Lücken aufmerksam. So könne niemand mit Sicherheit sagen, welche Nutzerdaten über die Pannen- und Unfall-Apps gespeichert werden. Zudem sehe man es als problematisch an, dass sich der Versicherte per GPS orten lasse.
Der Landesbeauftragte für den Datenschutz Schleswig-Holstein, Dr. Thilo Weichert, rät den Kunden, die Apps vor dem Download genau unter die Lupe zu nehmen. Zum einen solle sichergestellt sein, dass nur die unbedingt notwendigen Daten erhoben werden. Zum anderen müsse die Assekuranz die sichere Datenübertragung gewährleisten. „Schließlich wird eine Online-Verbindung zu der Versicherung aufgebaut. Diese muss durch eine verschlüsselte Übermittlung dafür sorgen, dass die Daten nicht von Dritten gelesen werden können.“, so der Datenschutzexperte.