Einer aktuellen Studie des Branchenverbandes GDV zufolge hat der Umfang von Assistenzsystemen in einem PKW keinen großen Einfluss auf die Schadenshöhe und die Versicherungsprämien.
Experten gehen davon aus, dass Kfz-Versicherungen wegen der zunehmenden Automatisierung mittelfristig weder überflüssig noch deutlich im Preis nachlassen werden.
Keine großen Vergünstigungen erwartet
Schäden, die am eigenen oder an anderen Fahrzeugen verursacht werden, dürften laut dem Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft bis 2035 nur um bis zu 7 bis 15 Prozent zurückgehen. Dabei wies man vor allem darauf hin, dass die neuen Systeme das Fahren zwar sicherer machen, dass sich der Fahrzeugbestand allerdings nur langsam vergrößere und viele Reparaturen im Schadensfall teurer werden. Weiterhin hätten die Systeme auch auf häufige Schäden wie Wildunfälle, Hagel und Marderbisse keinen Einfluss. Dasselbe gelte für die physikalischen Gesetze beim Bremsen.
Viele Assistenzsysteme noch nicht ausgereift
Der Großteil der Autounfälle entsteht durch menschliches Versagen. Hier könnten die Assistenzsysteme einen großen Einfluss auf die Häufigkeit von Unfällen und damit auch auf die Höhe der Beiträge haben. Der GDV rechnet aber auf absehbare Zeit nicht damit. Die Technik sei einfach noch nicht ausgereift genug. Überhaupt beschränke sich der Einfluss von Parkassistenten, Notbrems- und Spurhaltesystemen nur auf 56 Prozent der Haftpflicht- und 27 Prozent der Kasko-Schäden. In der Praxis sei vermutlich mit einer noch geringeren Wirkung zu rechnen. Das gilt vor allem dann, wenn die Systeme wegen Eis und Schnee an ihre Grenzen stoßen.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist, dass durch die teurere Technik auch die Reparaturen teurer werden. Kosten, die durch weniger Unfälle eingespart werden, müssten also in anderen Bereichen wieder aufgeschlagen werden.
>> Studie des Branchenverbandes GDV