Schon länger wird über die Auswirkungen diskutiert, die das autonome Fahren haben könnte. Experten gehen davon aus, dass vor allem der Schadenfreiheitsrabatt betroffen sein wird.
Der Schadenfreiheitsrabatt könnte in einigen Jahren bereits ausgedient haben. Doch auch einige positive Veränderungen werden erwartet.
Große Veränderungen bei der Versicherung erwartet
Hintergrund der Entwicklung ist, dass individuelle Fahrfehler an Bedeutung verlieren, wenn immer mehr Prozesse im Auto automatisiert ablaufen. Dies erklärte Joachim Müller, Vorstandsvorsitzender der Allianz Versicherungs-AG, im Gespräch mit der Automobilwoche. Es sei denkbar, dass der Schadenfreiheitsrabatt in 20 Jahren kein entscheidendes Kriterium bei der Beurteilung der Beitragshöhe sein wird oder vielleicht sogar ganz verschwindet. Vielmehr geht er davon aus, dass es künftig die Qualität und Anzahl der Assistenzsysteme sein wird, die einen Einfluss auf die Unfallhäufigkeit haben wird. Auch rechnet er damit, dass die Kfz-Versicherung für viele Kunden der Allianz unter diesen Umständen günstiger wird.
Langer Umstellungsprozess erwartet
Es sei aber wahrscheinlich, dass sich der Umstrukturierungsprozess in den Versicherungen über einen Zeitraum von vielen Jahren hinziehen wird. Anders als bei elektronischen Geräten wie beispielsweise bei Handys dauere es bei Autos sehr viel länger, bis der Bestand komplett erneut ist. Der Verkehr wird deshalb nur schrittweise von den neuen Technologien durchdrungen.
Kurzfristig könne es sogar dazu kommen, dass die Kosten für die Versicherten steigen. Das begründete Müller vor allem damit, dass die Regulierung wegen der zusätzlichen Sensoren an den Fahrzeugen teurer werde. Durch das mehr an Technik sei mit einem höheren Aufwand bei der Regulierung und damit mit einer höheren Schadenssumme zu rechnen.