Schon 2020 könnten die ersten Fahrzeuge mit vollautomatischer Steuerung reif für den Markt sein. Nun stellt sich die Frage, wie sich die Entwicklungen auf ihre Branche auswirken werden.
Seit 2014 werden bereits auf einem Teil der A9 Fahrzeuge mit autonomer Fahrassistenz getestet. Hier können die Hersteller ihre Prototypen ausprobieren. Der Autopilot übernimmt dabei bereits den Großteil der Fahrzeugsteuerung. Lediglich in schwierigen Situationen wie beispielsweise bei Schneefall wird der Fahrer aufgefordert, das Fahrzeug vollständig zu kontrollieren. Bis diese Fahrzeuge allerdings bereit für den Markt sind, dürfte es allerdings noch bis 2020 dauern. Einige der Funktionen sind in Form von Assistenzsystemen allerdings bereits verfügbar. Hierzu gehören beispielsweise automatische Abstandhalter und Spurwechselsysteme.
Auch in 50 Jahren wird es noch PKW-Versicherungen geben
Von all diesen Entwicklungen ist natürlich auch die Versicherungswirtschaft betroffen. So spielt hier vor allem die Frage eine Rolle, wie in Zukunft die Schuldfrage geklärt werden soll, wenn selbstständig fahrende Fahrzeuge Unfälle verursachen. Dennoch sehen führende Experten keinen Grund für eine vollständige Reformation des Versicherungssystems. Schließlich geht es bei dem Haftungssystem darum, dass das Verkehrsopfer geschützt wird, unabhängig davon, ob der Fahrer oder die Technik verantwortlich ist.
Der Schutz basiert dabei weiterhin auf drei Säulen: der Gefährdungshaftung des Halters für Schäden, die beim Betrieb auftreten, der Produkthaftung des Herstellers und der verschuldungsunabhängigen Haftung des Fahrers. Versicherungsrechtlich wird die Haftung dabei stets durch die Versicherungspflicht des Fahrzeughalters abgestützt. Auch bei vollautomatischen Fahrzeugen bleibt die Entschädigung des Fahrzeughalters dabei sichergestellt.
Unfallhäufigkeit soll sich verringern
Weiter erwarten Versicherer, dass sich die Unfallhäufigkeit durch die vielen Assistenzsysteme in Zukunft verringern wird. Dementsprechend sollen die Schadenssummen schätzungsweise um bis zu 25 Prozent zurückgehen. Bei der Regulierungshöhe erwartet man allerdings Erhöhungen. Das liegt vor allem daran, dass die Technik für die Assistenzsysteme immer hochwertiger und damit kostspieliger wird.